Sonntag, 28. Juni 2015

Die gemeine Wegwarte

Die gemeine Wegwarte war 2005 Gemüse des Jahres und im Jahr 2009 Blume des Jahres. In  der Regel wird sie bis 140 cm groß. In der Regel! Am Straßenrand in Halle und Umgebung schafft es die Wegwarte auf höchstens 50-60 cm. Die Wegwarte auf der Abb. ist ca. 180 cm groß, evt. sogar größer. Eine Rekordwegwarte!

Mehr zur Wegwarte auf den Seiten des Nabu.

Euer Rio

Dienstag, 26. Mai 2015

Havelbergs Kirchen erblühen

Wir können nicht den ganzen Mai guerillagärtnern, obwohl es dafür die schönste Jahreszeit ist. Aber da die Bundesgartenschau 2015 ganz in unserer Nähe ist, machten wir uns in die Havelregion auf, um einen Eindruck davon zu erhaschen. Trotz bedeckten Himmels und regnerischen Wetters, wofür keiner etwas kann, wurden wir nicht enttäuscht:
Eintritt in die Kirchen-Blumenraum
Wir steuerten auf den extra geschaffenen Parkplatz an der Havel zu, bekamen dort unsere Eintrittskarten (Gültigkeit s. a. Ende). In Havelberg ist die BUGA auf drei Standorte verteilt und es wird dem Besucher ein (kleiner) Spazierweg abverlangt. Der Spazierweg ist gut geeignet, Havelberg kennen zu lernen und so ist er wohl auch gedacht. Hier erkennt man die Absicht und ist einmal nicht verstimmt. Natürlich muss man dazu auch gut zu Fuß sein! Zu Beginn des Weges verteilten wir den ersten Minuspunkt. Das Haus der Flüsse war noch geschlossen, aber der dazugehörige Themengarten bis zur Brücke, die zur Stadtinsel führte, versöhnte wieder.
Die Kirche blüht auf, wenigstens auf der BUGA
Auf der Stadtinsel betraten wir die Kirche St. Laurentius und fragten uns, wie Garten und Kirchenraum miteinander vereinbar sind. Ganz einfach, die Kirche ist zu einem Blütenmeer verwandelt worden, in unserem Fall mit Gerbera, mit der sich die farbenfrohsten Arrangements gestalten lassen, immer hart an der Grenze zum Kitsch und manchmal auch darüber. Kritische Worte fanden wir nicht, im Gegenteil. Ob die Kirche auf Dauer so erblühen kann, ist aber eher fraglich.
Nach diesem Blütenkonzentrat gab es den nächsten Spazierweg quer über den Stadtinsel hinüber zum Dombezirk (3,9 ha). Hier fiel die Blütenpracht etwas bescheidener aus und der Parkcharakter dominierte. Aber so ist es bei Freiluftanlagen halt. Zudem wird dieser Teil vom Havelberger Dom dominiert, dessen Besichtigung im Eintrittspreis inbegriffen ist. Der Dom allerdings war nicht erblüht.Die Einbeziehung einer Kleingartenanlage, die Pause beim Weinberghäuschen der Partnerstadt Saumur und die Friedhofsgartenanlage beschlossen den Dombezirk. Nicht unerwähnt lassen möchte ich den Spielplatz Slawendorf, der idylisch auf der Stadtinsel liegt.
Spazierweg in Richtung Dom
Damit war unser Tag auf der Buga, jedenfalls was Havelberg, betrifft, beendet. Es gab keine gärtnerischen Sensationen zu sehen, keine Hochleistungsschau, sondern Aufzeigen von Alternativen (durch Einbeziehen von Kleingärtnern, Friedhofsgärtnern und Naturschutzverbänden) auch im Gärtnerischen und das ist ganz auf unserer Linie.
Die Buga ist übrigens nicht nur in Havelberg zu finden, sondern gleichzeitig auch in Brandenburg, Premnitz, Rathenow und im Amt Rhinow/Stölln. Deswegen Eintrittskarte aufheben, denn diese verliert erst nach Besuch aller 5 BUGA-Orte die Gültigkeit. 
Euer Isí 
Schöne Ideen: Der Tassenbaum und ...
Sitzsteine

Mittwoch, 6. Mai 2015

Bärlauch

Die Sci-Blogerin Trota von Berlin befand sich in diesen Tagen im Bärlauch-Rausch. Sie gibt Tipps, was es zu beachten gibt und steuert sogar Rezepte bei. Also guten Appetit und wenn es dieses Jahr nicht mehr mit dem Bärlauch klappt, dann gewiß im nächsten ...
Euer Rio

Dienstag, 21. April 2015

Franckes Bienen summen wieder ...

Franckes Bienenstock, Bild Archiv v. 2014
Ein Glück! Denn in letzter Zeit erreichten uns Horrormeldungen über das große Bienensterben, wie z.B. der Spiegel berichtet: Ein Drittel der Völker soll es hinweggerafft haben. Aber Franckes Bienen habe ich gestern schwärmen gesehen. Erleichtung macht sich breit. Gut, dass ihr wieder da seid.

Der Winter hat uns auf unserer Insel neben Waschbären auch Schwanzmeisen gebracht, niedliche kleine Vögel, für die sich auch die Katzen interessieren, wie der Artikel der Prinzessinenreporter beweist. Viel Spaß damit!

Euer Rio

Donnerstag, 16. April 2015

Sandbienen

"Sandbienen: Solitär und nützlich" Foto: Hans, freundlich genehmigt
Im Moment haben wir direkt am Haus in der lockeren Erde und im Schutz einer alten Steinplatte Sandbienen. Etwas zu dieser solitär lebenden Bienenart schreibt Hans bei meinfigaro, hier klicken. Er gibt auch Tipps, wie man diese nützlichen Tierchen bei ihrer Ansiedlung unterstützen kann.

Euer Rio

Samstag, 21. März 2015

Ein Bunker zu Blumenbeeten

Vor einiger Zeit hatte ich schriftlichen Kontakt zu Charlotte Dieckmann, die mir einige Informationen zu einem Stadtgarten ganz besonderer Art zugeschickt hat. Den Bunker auf dem Heiligengeistfeld in St. Pauli nahe dem "Hamburger Dom" und dem Schanzenviertel kenne ich seit meinen Hamburger Jugend- und Studententagen. Als eine Art gewaltiges Überbleibsel aus dem zweiten Weltkrieg wirkte der Bunker eher wie der dunkle Turm eines sehr dunklen Herrn: Der Stachel des Bösen mitten in der Hansestadt.

Statt dunkler Turm ...

Nun soll daraus eine gewaltige Begrünung werden, ein Stadtgarten auf dem Bunker, wie es im Prospektes des Projektes heißt, den mir Charlotte zugesandt hat. Die Vorgeschichte ist rasch erzählt:
Anfang 2014 gelang es einigen Anwohnern, unterstützt durch die Architekten des Büros Interpol+- Architecture, den Eigentümer des ehemaligen Flakbunkers, den erbbauberechtigten Prof. Dr. Thomas Matzen, von ihrer Vision einer völlig neuen Stadtnatur zu überzeugen.
...  Im Gegenzug für die kommerzielle Nutzung der neuen Mietflächen verpflichtet sich der private Eigentümer, die gesamten Kosten für den Bau und den zukünftigen Unterhalt der Grünanlage zu tragen. Die Nutzung soll im Einklang mit dem bestehenden medien- und kulturnahen Konzept des Bunkers stehen.
...  Was als Idee einiger Weniger begann, soll ein Garten Vieler werden – ein Raum zum generationsübergreifenden Experimentieren mit Stadt und Natur. Ein Pilotprojekt zur Erschließung und Urbarmachung eines gewaltigen, städtischen Raumes, den Dachflächen von St.Pauli. Lasst uns die Bedingungen kennenlernen, wie wir sie zukünftig für unser aller Wohl nutzen können: für den lokalen Anbau von Nahrungsmitteln, für ein besseres Klima und nicht zuletzt für mehr Lebensqualität in der wachsenden Stadt.
So die Selbstdarstellung der Projektplaner.

... ein Hilldegarden

Das Projekt selbst hat den Namen Hilldegarden erhalten. Zum Namen selbst kann ich leider keine Erklärung abgeben. Dafür gibt es zum Nachlesen zwei Verweise, einmal die Seite des Hilldegarden, zum anderen die Seite des Bunkerplanungsbüros.
Müßten sich mit diesen gewaltigen Flächen (ca. 8000 qm), die als öffentlicher Garten zugänglich sein werden und z. T. von Anwohnern gestaltet werden können, nicht alle Hamburger Stadtgärtner angesprochen fühlen? Es gibt Mißtrauen. Man vermutet die Gärten nur als Feigenblatt für eine breite kommerzielle Nutzung:
Doch braucht es an dieser Stelle wirklich noch mehr kommerziell nutzbare Räume — Musikklubs und Filmstudios, einen 1100 qm großen „Kultursaal“ und ein Hotel für 100 Gäste, das natürlich nicht „Hotel“, sondern Künstlergästehaus heißt, damit es etwas kultureller und weniger kommerziell klingt? Wer will hier eine weitere Elbphilharmonie-Architektur?
 so auf den Seiten der Keimzelle, Soziale Gärten für alle, Für viele Stadtgärtner im Viertel um den Bunker ist das neue Projekt einfach nur ein "Bunker-UFO", wie aus dem Nichts aufgetaucht. Die Süddeutsche Zeitung berichtete sehr ausgewogen über den Konflikt. Die Stadtgärtner-Initiativen, träumend vom alternativen Leben, fühlen sich übergangen. Für sie ist Gärtnern nicht einfach Begrünung eines alten Bunkers, sondern ein Lebensentwurf. Zudem zerstört das neue Projekt bestehende Flächen einer urbanen Gärtnerinitiative, so wird behauptet. Beispielhaft für die urbanen Gärtner ist das Gartendeck zu nennen.

Noch ist nichts entschieden

Über den "stürmischen Beginn" des Projektes berichtete auch Irene Jung in ihrem St.Pauli blog. Um die Voraussetzungen für das Projekt zu schaffen, verlangt die Politik Bürgerbeteiligung. Dafür ist nun das "Projekt Hilldegarden" mit Charlotte Dieckmann und Tobias Boing zuständig. Noch ist also nichts entschieden. Das Vorhaben ist ambitioniert und ehrgeizig. Aber ein grüner Bunker ist mir lieber als weitere 70 Jahre ein dunkler Turm, der zu nichts nütze ist. Jeder Garten, auch ein Garten auf einem Bunker, ist zu begrüßen. Hamburg hätte damit eine Sensation mehr. Es muss ja kein Gras sein, das über dieses Mahnmal wächst...


gleichzeitig erschienen bei meinfigaro des mdr, Euer Rio

Montag, 9. März 2015

Nachtrag zu Wildtieren und zu Bienen

Während mir nur ein Mauswiesel im Januarnebel über den Weg lief, kann es in einigen Teilen Deutschland bereits ein ausgewachsener Wolf sein. Auch die Wölfe wandern wie andere Wildtiere auch in bewohnte bzw. urbane Gegenden ein, das berichtet der Spiegel an dieser Stelle.
Es tauchen auch erste Fotos auf, hier z.B. in der Mitteldeutschen Zeitung. Auch die Aggressionen gegen die Wölfe wachsen. Es werden Bündnisse gegen den Wolf geschlossen. Warum auch nicht? Es gibt ja auch Bündnisse gegen Menschen, siehe hier jüngst "Pegida". Etwas sachlicher sieht das Ganze der NABU MV in einer Stellungnahme.

Wie steht es um die Bienen? Auch da gibt es Neues. Der Spiegel berichtet, dass ca. 1 Drittel der Bienenvölker den milden Winder nicht überlebt haben, siehe ausführlichen Bericht hier... Das macht mich sehr traurig.

Es wird Frühling. Es wird Zeit, den Samenstreuer einzupacken und vielleicht auch wieder Samenbomben zu basteln und sich an die Guerillagärtnerfront zu begeben.

Euer Rio


Donnerstag, 22. Januar 2015

Wildtiere in der Stadt

Heute früh in der Dunkelheit am MDR-Funkhaus kam mir ein kleines Tier entgegen. Leider hatte es sehr eilig, mußte wohl genauso wie ich pünktlich zur Arbeit kommen. Aus diesem Grunde konnte ich keine genaue Identizitätsprüfung vornehmen. 
Zuerst dachte ich, es handelt sich um eine junge Katze oder eine Ratte, aber die Körperhaltung und der weiße Latz auf der Brust waren eindeutig. Es war ein Wiesel, für einen Hermelin zu groß, aber für ein Mauswiesel (siehe hier bei Wikepedia) genau richtig. Wir haben schon länger gewußt, dass es Mauswiesel im Stadtgebiet gibt. Sogar bei uns am Fluss wohnt/wohnte langer ein Mauswiesel oder eine Mauswieselfamilie. So dicht, so deutlich und so ausgiebig konnte ich es aber nie beobachten. Immer mehr wird die Großstadt zum Lebensraum, nicht nur Menschen ...
Euer Isí

Freitag, 16. Januar 2015

Urbanes Gärtnern in Barcelona II.

oder von der Selbstversorgung in den Städten

Stadtgärtnern, Urban gardening und Gemeinschaftgärten, ein Trend, der besonders in dem Gen-Food verseuchten Nordamerika boomt, aber auch in Europa, Japan und Australien/Neuseeland zu Hause ist. Immer mehr wird die Stadt zu unserem Lebensraum. Die Artenvielfalt ist mitunter jetzt schon größer als auf den mit Monokulturen bestellten landwirtschaftlichen Flächen und Wäldern. Dachgärten, Vorstadtgärten, aber auch Gärten mitten in der Stadt erblühen. Als kleines Beispiel habe ich einen Gemeinschaftgarten aus Barcelona fotografiert: